Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Mäßige Noten für OWL bei Familienfreundlichkeit Auf den zweiten Blick MATTHIAS BUNGEROTH

Wieder einmal verschwindet Ostwestfalen-Lippe
bei einem bundesweiten Ranking im Nirvana der Bedeutungslosigkeit. Zu
diesem Schluss könnte man kommen, wenn man den Familienatlas der
Prognos AG oberflächlich betrachtet. Doch es lohnt sich, einen
zweiten Blick zu riskieren. Bewusst haben die Autoren der Studie
darauf verzichtet, die 402 Kreise und kreisfreien Städte in ein
abschließendes Tableau einzuordnen und echte Platzierungen zu
verteilen. Denn zu unterschiedlich sind die Rahmenbedingungen der
Gebietskörperschaften vom immer noch durch den Strukturwandel
geprägten Ruhrgebiet über ländliche Regionen mit starkem Mittelstand
wie OWL, Metropolregionen wie Hamburg und München bis hin zu den
neuen Bundesländern. Sinn des Datenwerks ist es, das Themenfeld
Familienfreundlichkeit verstärkt ins Blickfeld der regionalen Politik
zu rücken und Hinweise zu geben, wo es Handlungsbedarf gibt. Die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Bildungschancen sind
zentrale Themenfelder, in denen es in OWL noch einiges zu tun gibt.
Während bei der Bildung das Land die entscheidenden Weichenstellungen
vornehmen muss – die Botschaft des Familienatlas für NRW ist hier
eindeutig! – sind beim erstgenannten Themenfeld Städte und Kreise am
Zug. Die mittelständische Wirtschaft der Region ist darauf
angewiesen, dass künftig auch Fachkräfte von außerhalb nach OWL
kommen.

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