Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Neuer Vorfall in Fukushima Nicht die letzte Hiobsbotschaft

Viele Monate war es ruhig um den japanischen
Unglücksreaktor Fukushima. Doch wer Ruhe mit Sicherheit gleichsetzte,
wurde spätestens Mittwochmorgen enttäuscht. In dem vom Erdbeben im
März schwer beschädigten Atomkraftwerk gibt es Hinweise, dass eine
unkontrollierte Kernspaltung stattgefunden hat. Natürlich
beschwichtigt der Betreiber Tepco: Alles nicht so schlimm, erhöhte
Radioaktivität sei außerhalb des Reaktors auch nicht festgestellt
worden. Aber es ist schwer zu glauben, dass dies die letzte
Hiobsbotschaft gewesen sein soll. Durch den Vorfall wankt der Plan
von Tepco, bis Ende des Jahres die Reaktoren in Fukushima wieder
sicher unter Kontrolle zu bringen. Zwar dürfen einige Journalisten
die Ruine jetzt zum ersten Mal besuchen, doch selbst Experten können
nicht komplett ausschließen, dass es noch einmal zu einer
unkontrollierten atomaren Kettenreaktion kommt. PR-Aktionen wie vor
kurzem, als ein japanischer Politiker demonstrativ Wasser aus einer
radioaktiven Pfütze trank, sind mehr als fragwürdig. Fest steht:
Fukushima und die Folgen werden die Welt noch einige Zeit
beschäftigen.

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