Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: NRW-CDU sucht neuen Vorsitzenden Herkulesarbeit PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Von über 44 Prozent vor sieben Jahren abgestürzt
auf nur noch 26 Prozent am letzten Sonntag, in zahlreichen
Großstädten wie Köln, Düsseldorf, Bonn, Aachen, Krefeld oder Münster
ohne einen einzigen Landtagsabgeordneten, die Kasse leer, die
Schulden hoch und die Stimmung im Keller – der oder die künftige
Vorsitzende der NRW-CDU bürdet sich eine Herkulesarbeit auf. Trotzdem
trauen sich zwei Landespolitiker diese Aufgabe zu: Karl-Josef
Laumann, der schwergewichtige Sozialpolitiker aus einem kleinen Dorf
Hörstel in Westfalen, und Armin Laschet aus Aachen, der schon vor
zwei Jahren vergeblich versucht hatte, den Vorsitz in Partei und
Fraktion zu übernehmen. Unterschiedlicher können zwei Politiker kaum
sein: auf der einen Seite der engagierte Gewerkschafter und
Verfechter von Arbeitnehmerinteressen, Bundesvorsitzender der
Sozialausschüsse der CDU, der stolz darauf ist, die Hauptschule und
eine Lehre als Maschinenschlosser absolviert zu haben. Auf der
anderen Seite der studierte Jurist und ehemalige Journalist aus
liberalem großstädtischem Milieu, der schon immer zu den
Modernisierern der CDU gehören wollte. Laumann spricht eher die
einfachen Menschen in Stadt und Land an, Laschet das aufgeschlossene
Bildungsbürgertum. Die Wahl ist wirklich nicht leicht.

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