Die Linke ist sie los, die Lötzsch. Endlich,
dürften die Genossen stöhnen. Zu häufig hat sie die frühere
Parteivorsitzende in peinliche, mindestens aber in diffizile
Situationen manövriert. Gesine Lötzsch trat zurück, weil sie ihren
altersbedingt erkrankten Ehemann unterstützen möchte. Ronald Lötzsch,
Jahrgang 1931, liegt im Krankenhaus. Dass die Politikerin dies als
Motiv für ihren pietätvollen wie menschlichen Entschluss heranzieht,
verdient Respekt. Respekt vor den Leidtragenden eines Regimes – und
nicht nur das stieß den Genossen übel auf – ließ Parteichefin Lötzsch
ihrerseits erst vor Jahresfrist vermissen, als sie dem früheren
kubanischen Staatschef Fidel Castro herzlich und mit lobenden Worten
zum Geburtstag gratulierte. In dem Schreiben enthielt sie sich jedes
kritischen Urteils über die Menschenrechtslage in Kuba. Dafür pries
sie die historische Leistung des „Companero Fidel“. Mit jener Aktion
katapultierte sie die Genossen in eine Rolle, die sie nicht annehmen
wollten. Unnütze Kommunismusdebatten schadeten der Linken zusätzlich.
Es scheint, als kann jetzt wieder nur einer helfen: Oskar Lafontaine.
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