Früher war“s der besonders klein beschriebene
Zettel im Federetui, die Notizen auf dem Lineal oder dem
Oberschenkel. Dann kamen die neuen Taschenrechner mit besonders viel
Speicherplatz. Wer will, findet im Internet seitenlange
Beschreibungen über originelle Möglichkeiten zum Mogeln. Heute sind
Handys der Spick der Zeit. Und dagegen helfen auch keine Verbote. Wer
in der Grundschule schon gespickt hat, wird es auch während seiner
weiteren Bildungslaufbahn tun. Etwas zu weit geht wohl eine
kanadische Studie, die besagt, dass Spicker mit hoher
Wahrscheinlichkeit psychopathische Störungen haben. Aber wenn Schulen
oder Hochschulen von wenigen Fällen reden, heißt das meist nur, dass
die Dunkelziffer hoch ist. Wer nicht mit dem Handy in der Hand
ertappt wird, dem ist schwer nachzuweisen, welche Inhalte er woher
hat, wenn sie gut umformuliert sind. Vielleicht wird das Thema auch
zu leichtfertig unter den Tisch gekehrt. Denn wissen alle Schüler,
dass das Abitur einem auch noch zwei Jahre danach aberkannt werden
kann? Werden Lehrende bei Schulungen zur Genüge auch über die
Nachteile von neuen Medien aufgeklärt? Eines ist klar und gilt für
gute alte Spickzettel wie für den Alleskönner Handy: Wenn Schüler und
Studenten die Energie und die Nerven, die sie fürs Schummeln
verwenden, ins Lernen stecken würden, käme unter Umständen dieselbe
Note heraus. Mit einem deutlich höheren Wissenszuwachs.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de