Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Steigende Fangewalt im Fußball Ansporn HUBERTUS GÄRTNER

Das Geschäft mit dem Fußball boomt in
Deutschland. Die Stadien sind voll, die Begeisterung ist immens. An
jedem Wochenende, nicht selten auch an ganz normalen Werktagen,
wollen Hunderttausende daran teilhaben, wenn ihre Mannschaft aufläuft
und schnelle Kombinationen auf dem grünen Rasen bietet. Die Mehrheit
liebt es friedlich. Sie streift sich ein Trikot über. Dann singt und
tanzt sie auf den Rängen. Doch es gibt auch eine Minderheit, die im
Grunde nicht am Fußball interessiert ist. Ihr geht es darum, Gewalt
auszuleben, die gegnerischen Fans zu provozieren und sie zu
attackieren. Es ist dies die hässliche Seite des Fußballs. Wenn die
Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze stimmen, dann
hat ihr Ausmaß zugenommen. Es wurden deutlich mehr Strafverfahren
eingeleitet, und es hat mehr Verletzte bei Ausschreitungen gegeben.
Für die Verantwortlichen muss das ein Ansporn sein, endlich ein neues
Sicherheitskonzept zu beschließen und umzusetzen. Die Debatte darüber
hat zu lange gedauert. Die Öffentlichkeit kann erwarten, dass die
großen Profiklubs noch mehr Geld in die Präventionsarbeit
investieren. Gewalttäter dürfen in Stadien keinen Platz haben.
Trotzdem müssen alle Beteiligten wissen, dass es gegen die Gewalt
keine Patentrezepte gibt.

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