Schon bevor die Ergebnisse der „Stresstests“
feststehen, ist klar: Eine strenge Überprüfung der Atomkraftwerke in
Europa sieht anders aus. Die Bürger können sich also nur begrenzt
Aufschluss darüber erhoffen, wie sicher die 143 Atomanlagen in der EU
sind bei der Stromproduktion. Zudem sind die Tests freiwillig und
unverbindlich. Trotzdem sind die europaweiten Überprüfungen schon
jetzt ein Erfolg. Das hat mehrere Gründe. Bisher gab es solche
Stresstests nicht. Energiepolitik ist Sache der Staaten, nicht der
EU. Es bedurfte leider erst der Atomkatastrophe in Fukushima, damit
die Länder in die Überprüfung ihrer Reaktoren einwilligten. Gut ist
auch, dass die Ergebnisse der Stresstests im Internet veröffentlicht
werden sollen und damit für alle zugänglich gemacht werden. Zudem
wird EU-Energiekommissar Oettinger die spärlichen Befugnisse Brüssels
ausweiten können und europaweite Standards verschärfen
beziehungsweise schaffen. Bei der Atomenergie wäre das sinnvoll. Die
Auswirkungen eines Unfalls in einem Kernkraftwerk machen schließlich
nicht an den Landesgrenzen halt.
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