Gegen Landesverteidigung ist wenig zu sagen. Das
gilt für Israels „iron dome“, den Schutzschild, der – wenn es gutgeht
– Hamas-Raketen aus Gaza abfängt, und das muss auch für die
Patriot-Raketenabwehr gelten, um die die Türkei ihre NATO-Partner
gebeten hat. Ein System, das Angriffe abwehrt, bevor es Opfer gibt,
ist allemal besser als Gegenangriffe, auch wenn es sie in der
Realität nur selten verhindert. Dass Deutschland über die beste
Variante des Patriot-Systems verfügt und im Falle des erwarteten
NATO-Beschlusses erste Wahl für die Entsendung einer Einheit in die
Türkei wäre, bringt die Bundeswehr dicht an die heiße Südgrenze des
Bündnisses und nahe an den blutigen syrischen Bürgerkrieg. Welche
Folgen das haben kann, muss so kritisch wie möglich bewertet werden.
Das gehört, mit einem abschließenden Votum, natürlich in das
Parlament, den Bundestag. Und es gibt Fragen, die bei aller
Solidarität mit der Türkei skeptisch machen. Dazu zählt, dass es
bisher keine syrischen Angriffe mit Waffen gab, gegen die Patriots
wirksam wären, sondern mit Artillerie und Granaten. Was wird da
künftig erwartet? Und wer schießt da eigentlich? Übrigens: Die Türkei
braucht nicht nur militärisch Solidarität. Auch für die
Kriegsflüchtlinge aus Syrien sollte Deutschland da sein.
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