Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu ARD und ZDF buhlen um Thomas Gottschalk
Finger weg

Bitte wette weiter. Hör auf uns, Gottschalk, hör
nicht auf“, titelte die Bild am Sonntag gestern und ließ 66 Promis
einen „Gottschalk-Appell“ formulieren. Eine typische
Boulevard-Kampagne. Aber eine vergebliche – zum Glück. Denn die
letzte echte „Wetten, dass . . .?“-Ausgabe am Samstag belegte einmal
mehr: Es ist an der Zeit, dass Europas größte Unterhaltungssendung
überarbeitet wird – und zur Modernisierung gehört auch ein neuer
Moderator. Das Prinzip Gottschalk hat sich überlebt, und das Format
ist zu einer Promi-Präsentations-Sendung verkommen. Es kann nur
besser werden. Mehr als die Bild-Kampagne beunruhigt indes das Buhlen
von ARD und ZDF um Gottschalk als künftigen Mitarbeiter. Was soll
das? Die öffentlich-rechtlichen Sender sollten aufhören, unsere
Gebühren, von denen sie leben, für alternde TV-Stars rauszuwerfen,
und stattdessen lieber nach jungen Talenten und frischen Formaten mit
Zukunft Ausschau halten. Zumal der Meister in der Kunst der
nichtssagenden Interviewführung als Late-Night-Talker ohnehin eine
Fehlbesetzung wäre. Der Appell lautet also: Schön war“s. Hört auf, um
Gottschalk zu buhlen.

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