Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Zu Guttenberg Wider den tierischen Ernst DIRK MÜLLER

Das hat er nun wirklich nicht verdient. Da sieht
sich Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, in
Fachkreisen auch „Dr. No“ genannt, anlässlich seiner politischen
Comebackversuche schon der geballten Häme eines Großteils der
öffentlichen Meinung inklusive der einstiger politischer Weggefährten
gegenüber. Und dann springt ihm auch noch Rekordnationalspieler
Lothar Matthäus zur Seite. Getreu dem Motto „Haargel verbindet“
wünscht der ebenfalls arbeitslose Abstauber dem Abschreiber in der
Bunten eine schnellstmögliche Rückkehr in die Politik, „nicht nur,
weil er so gut aussieht wie ich!“. Was Guttenberg da derzeit abzieht
mit seinem Auftritt in Kanada, der Abkanzelung der aktiven
politischen Klasse, dem Angriff auf die Uni Bayreuth, der
Präsentation eines Interviewbuches mithilfe des waghalsigen Giovanni
di Lorenzo, kann man nur noch als Aktionen wider den tierischen Ernst
verstehen. Und eben da, beim Aachener Karnevalsverein, hat er dann am
28. Januar auch seinen nächsten großen Auftritt, als Laudator für den
bedauernswert unschuldigen Preisträger Ottfried Fischer. Vom Star zur
Witzfigur – auf diesem Weg sind sich Matthäus und zu Guttenberg nun
innig verbunden. Eigentlich schade um so viel Talent.

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