Markus Söder geht mit der Hypothek ins Amt des
bayerischen Finanzministers, bestenfalls dritte Wahl zu sein.
„Hängepartie“, „Regierungskrise“, „letztes Aufgebot“ – das sind die
Vokabeln, die sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU)
wegen der Suche nach einem Nachfolger für seinen Finanzminister Georg
Fahrenschon anhören muss. Die vielen Absagen, die sich Seehofer
eingehandelt hat, deuten darauf hin, dass der Posten
des Chefhaushälters unter Seehofer offenbar nicht gerade als Traumjob
angesehen wird. Die jetzt gefundene Lösung ist offenkundig aus der
Not geboren. Zwar gibt es bei der jetzigen Wahl keine Verlierer, wohl
aber Verletzte: Sozialministerin Christine Haderthauer wurde
vorübergehend als heiße Favoritin behandelt und dann doch außen vor
gelassen – angeblich wegen Zweifel an ihrer Kompetenz. Sachlich ist
die Ernennung Söders kaum begründbar. Zwischenzeitlich hieß es, Söder
sei im Umweltressort wegen der Energiewende unverzichtbar. Im
inoffiziellen Marathon-Rennen um eine Nachfolge Seehofers als
Ministerpräsident hat sich Söder gegenüber Erzrivalin Haderthauer
allerdings einen deutlichen Vorsprung herausgearbeitet. Doch da ist
jetzt 2013 erst mal Münchens SPD-OB Christian Ude zu überwinden.
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