Neue Westfälische (Bielefeld): Krankenhausinfektionen Nur ein erster Schritt PETER STUCKHARD

Werden die Infektionen nur gewissenhafter von
den Kliniken an das Landesinstitut für Gesundheit gemeldet oder
greifen die multiresistenten Keime tatsächlich heftiger um sich?
Beides ist denkbar. Beide Szenarien zeigen aber auch, wie ernst die
Situation ist. Der EHEC-Ausbruch war marginal im Vergleich zur
permanenten Gefährdung der Patientengesundheit in den Krankenhäusern.
Das neue Infektionsschutzgesetz soll die Zahl der Infektionen um 20
Prozent senken. Es hat just den Bundesrat gegen das Votum des eigenen
Gesundheitsausschusses passiert, weil die Länder keine Zeit mehr
verlieren wollen. Da sich in Deutschland jedes Jahr zwischen 400.000
und 600.000 Menschen neu infizieren und 15.000 Menschen daran
sterben, kann das nur ein erster Schritt sein. Die deutschen
Krankenhäuser müssen sauberer werden. Einige Kliniken untersuchen
Patienten bereits bei der Aufnahme mit einem Schnelltest auf die
gefährlichen Keime. Das ist auf den ersten Blick teuer. Auf den
zweiten eine gute Investition. Die Ausbreitung der Killerkeime wird
eingedämmt. Gut, dass die meisten OWL-Klinken den Kampf aufgenommen
haben.

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