Neue Westfälische (Bielefeld): Laschet Favorit für Vorsitz der NRW-CDU
Ausgetrickst
PETE

Der Plan weiter Teile der NRW-CDU, keine lange
Auseinandersetzung um Posten und Personen zu führen, ist
nachvollziehbar, zumal niemand weiß, wie lange die rot-grüne
Minderheitsregierung hält. Ebenso verständlich ist die Absicht, mit
einem Landespolitiker und Landtagsabgeordneten einen Vorsitzenden zu
wählen, der nicht aus dem fernen Berlin die Partei führt. Die
Erfahrung mit Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, der zwölf Jahre die
NRW-CDU führte, waren nicht so, dass man sie wiederholen will. Der
Kandidat Armin Laschet, Fraktionschef Karl-Josef Laumann und
Generalsekretär Andreas Krautscheid haben ihren Coup geschickt
eingefädelt. Die Rückendeckung für ihren Vorschlag reicht von der
Mehrheit der Bezirksvorsitzenden über den Generalsekretär im Bund,
Hermann Gröhe, bis zum scheidenden Jürgen Rüttgers. Sie demonstrieren
Einigkeit und Geschlossenheit, wie es die Mitgliedschaft gerade in
Oppositionszeiten erwartet. Ausgetrickst wurde bei diesem Spiel
Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der zwar dem Bezirk Mittelrhein
vorsteht, meist aber in Berlin anzutreffen ist. Sein Ehrgeiz,
Rüttgers als Parteichef und Spitzenkandidat nachzufolgen, ist
erheblich gedämpft worden. Denn eins ist klar, auch wenn das jetzt
niemand offen sagt: Wer die NRW-CDU führt, ist auch erster Anwärter,
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) herauszufordern. Laschet
wird sich diese Chance nicht entgehen lassen.

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