Das Geschäftsmodell der privaten
Krankenversicherung ist die risikoangepasste Prämie. Anders als in
der gesetzlichen Pflichtversicherung, die von der Solidarität ihrer
Mitglieder lebt, stehen gutverdienende junge Gesunde nicht für ältere
Kranke mit weniger Einkommen ein. Bar jeder gesellschaftlichen
Verpflichtung lässt es sich so prima sparen: Die private
Versicherungsprämie ist viel niedriger, weil die risikoangepasste
Prämie Rosinenpickerei ist. Folge: Je mehr gutverdienende und gesunde
Mitglieder die gesetzliche Versicherung verlassen, desto tiefer muss
der verbleibende Rest in die Tasche greifen. Deshalb haben CDU und
SPD 2007 die Hürden für das Verlassen der gesetzlichen Versicherung
höher gelegt. Das will der Möchtegern-FDP-Gesundheitsreformer Philipp
Rösler jetzt offenbar rückgängig machen. Ganz im liberalen Sinne
sollen die Besserverdienenden wieder die Möglichkeit bekommen, sich
schneller aus der Solidarität zu verabschieden. Gleichzeitig reibt
sich die private Versicherung schon die Hände ob der Aussicht,
endlich wieder die guten Risiken abschöpfen zu dürfen: Klassische
Klientelpolitik á la FDP.
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