Neue Westfälische (Bielefeld): Nobelpreis für die EU Zusammenrücken SABINE BRENDEL, BRÜSSEL

Der Friedensnobelpreis für die Europäische Union
ist verdient und kommt zur rechten Zeit. Diese Auszeichnung erinnert
die Europäer daran, warum sie sich einst zusammenschlossen. Gerade in
der gegenwärtigen Vertrauens- und Schuldenkrise ist das wichtig. Zwar
läuft vieles im gegenwärtigen Krisenkampf nicht rund. Die Bürger
sorgen sich um die Zukunft. Politiker wirken zu oft wie Getriebene,
die sich durchzuwursteln versuchen. Trotzdem sollte man eines nicht
vergessen: Europas Politiker führen seit Jahrzehnten keine Kriege
mehr, sondern ringen am Verhandlungstisch um Lösungen. Zugleich
bringt uns die gegenwärtige Krise Europa (noch) näher. Wir merken,
wie sehr wir mittlerweile miteinander verflochten sind,
wirtschaftlich und politisch. Wenn es Griechenland schlecht geht, hat
das Folgen für Deutschland. Wenn in Italien die politische Krise
erneut hochkocht, kann sich das ebenfalls auf uns auswirken. Die
Bürger wissen das jetzt. Sie lesen, hören und sehen, wie es den
Menschen in anderen EU-Ländern geht. So viel über unsere europäischen
Nachbarn wussten wir vielleicht noch nie. Die Menschen diskutieren
kritisch über den europapolitischen Kurs ihrer Regierungen sowie der
EU. Und das ist wichtig. Europa geht uns alle an.

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