Berichte über angebliche Sicherheitsmängel beim
neuen Personalausweis schlagen hohe Wellen – wohl mehr ein Sturm im
Wasserglas. Die Enthüllung reduziert sich letztlich auf die
altbekannte Tatsache: Wer sich im Netz nicht vor virtuellen Ganoven
schützt, lebt gefährlich. Und: Externe Kartenleser mit eigener
Tastatur sind sicherer als solche ohne. Auch nix Neues. Die
Sicherheitsmängel haben in Wahrheit wenig mit dem neuen Perso als
vielmehr allgemein mit der Sorglosigkeit der Nutzer zu tun. Sie
treiben sich auf dubiosen Seiten herum, öffnen ungeprüft merkwürdige
Mails mit noch merkwürdigerem Inhalt, halten „Firewall“ für eine
irische Popband und kennen Antiviren-Software nur vom Erzählen. So
haben virtuelle Ganoven leichtes Spiel. Das Problem sitzt also wieder
einmal zwischen Stuhl und Tastatur – alte Administratorenweisheit.
Dass sich Hacker in Scharen auf den neuen Ausweis stürzen werden, ist
nicht zu erwarten. Der Grund ist einfach: Der Profit ist zu gering.
Außerdem müssten sie sich zudem in den Besitz des Ausweises selbst
bringen. Aus einem gehackten ebay-Account hingegen oder einem
schlecht gesicherten Postfach bei einem Webmailer lässt sich sofort
viel Honig saugen. Berechtigt ist allerdings die Frage, ob wirklich
unbedingt der Personalausweis als digitale Kennkarte herhalten muss;
eine separate wäre vielleicht besser. Das ist zwar irrational, sorgte
aber für etwas mehr gefühlte Sicherheit.
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