Schürt das Bundeskriminalamt (BKA) bewusst
Ängste, wenn sie vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft unter
Atomkraftgegnern warnt? Werden friedliche Menschen, die gewaltfrei
gegen den nächsten Castor-Transport demonstrieren wollen, im Vorfeld
kriminalisiert, um ein hartes Eingreifen der Einsatzkräfte von
Vorneherein zu legitimieren? Das BKA setzt Protest mit Gewalt gleich,
aber wenn man sich die Bilder der Stuttgart-21-Demonstrationen in
Erinnerung ruft, muss man sich eher Sorgen um die andere Seite
machen: Während die Polizeibeamten mit Helmen und Körperschutz
ausgestattet sind, gilt für die Protestler das Vermummungsverbot.
Waren es früher die Schlagstöcke, vor denen sich die Menschen
fürchten mussten, sind es heute Hightech-Wasserwerfer, deren neue
Generation mit 10 bar bis zu 3.300 Liter pro Minute verschießen
werden. Wie brutal diese Distanzwaffe schon jetzt ist, zeigen die
Verletzungen, mit denen mehrere Demonstranten in die Stuttgarter
Augenklinik eingeliefert wurden: nach innen gedrückte Linsen,
zerrissene Lider, zerfetzte Netzhäute, gebrochene Augenknochen.
Deeskalation sieht anders aus.
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