Berlin. Es ist Zeit für eine neue Partei: Diese
Ansicht vertritt der Bielefelder Meinungsforscher Klaus-Peter
Schöppner. Gegenüber der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue
Westfälische (Mittwochausgabe) , sagte der Emnid-Geschäftsführer, er
erwarte angesichts anhaltend schlechter Umfragewerte für die
Regierung aus Union und FDP, dass eine neue Partei rechts von FDP
und Union auf Anhieb 20 Prozent erzielen könnte. Voraussetzung wäre
allerdings, dass sich Führungspersönlichkeiten zusammen fänden, denen
es abzunehmen sei, dass für sie die Interessen des Landes vor Partei-
oder Ego-Interessen rangierten. Schöppner fallen dabei vor allem drei
Namen ein: „Wenn sich Friedrich Merz, Roland Koch und Joachim Gauck
zusammen tun würden, wäre das sicher ein Erfolg.“ Diese Drei
verkörpern in den Augen von Schöppner sowohl Wirtschafts- als auch
Sozialkompetenz und einen aufgeklärten Patriotismus. So könne man das
Bürgertum wieder stärker ansprechen. Derzeit würde sich vor allem das
Großbürgertum von Schwarz-Gelb abwenden, „weil das Gefühl entstanden
ist, dass Merkel und vor allem Seehofer und Westerwelle nicht an
einem Strang ziehen, sondern mit drei Zungen sprechen.“ Zu dieser
These kommt Widerspruch: Manfred Güllner, Chef des Instituts Forsa,
hält diese Einschätzung für falsch. Wer versuchen würde, rechts von
der Union Wählerstimmen zu fischen, werde scheitern. Das habe schon
Jürgen Möllemann (FDP) mit seinem rechtspopulistischen Kurs gezeigt,
der bei den Leuten nicht verfangen habe.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de