Neue Westfälische (Bielefeld): Robbe übt Kritik an EU-Außenpolitik

Bielefeld. Scharfe Kritik an der EU-Außen- und
Sicherheitspolitik hat der Präsident der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft (DIG); Reinhold Robbe, geübt. Der ehemalige
Wehrbeauftragte des Bundestages und Außenpolitiker sagte kurz vor den
Gipfeln von G-8 und NATO in einem Gespräch mit der in Bielefeld
erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische (Samstagausgabe):
„Europa muss eine besondere Verantwortung für den Nahen Osten
erkennen.“ Was ihn bewege, sei, „dass die Europäer nicht in der Lage
sind, mit einer Zunge zu sprechen und eine gemeinsame Außenpolitik zu
machen“. Der SPD-Politiker kritisiert in diesem Zusammenhang die
Passivität der für Außenpolitik zuständigen britischen
EU-Spitzenpolitikerin Catherine Ashton. „Sie ist nicht präsent“,
so Robbe. Die Vereinigten Staaten würden sich zunehmend im
Pazifischen Raum engagieren, da müsse Europa im Nahen Osten stärker
Verantwortung übernehmen, sagte er vor dem Hintergrund zunehmender
Spannungen zwischen Iran und Israel. In Deutschland sei es wichtig,
dass mehr Menschen emotionale Bezüge zu Israel bekämen. „Wir sind
den Menschen gegenüber zur Freundschaft verpflichtet, nicht den
Regierungen.“

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