Thilo Sarrazin schlägt Alarm: Bald gibt es keine
echten Deutschen mehr! Das schreibt der Thesenritter von der
traurigen Gestalt in seinem neuesten Buch „Deutschland schafft sich
ab“ und bringt damit die Politikszene zum Kochen. Mit dieser
gezielten Provokation hart am rechten Rand treibt der frühere
Berliner SPD-Finanzsenator und jetzige Bundesbanker seinen gezielten
Tabubruch auf die Spitze. Er spielt gezielt mit den Ängsten der
Menschen, formuliert Sätze, über die nicht wenige Bürger denken, dies
müsse doch mal gesagt werden dürfen. Das macht Sarrazins Thesen
gefährlich. Er schwimmt nicht mit im Strom der politisch
korrektenVerharmloser. Seine Sprache ist einfach und seine Zahlen,
die den Lauf der „Überfremdung“ beschreiben, halten demographischen
Berechnungen statt. Dass er die Ausgrenzung von Migranten etwa im
Bildungssystem nicht benennt und die Anstrengungen und die Erfolge
zur Integration außen vorlässt, macht Sarrazins Buch zur
Kampfschrift. Entsprechend laut ist der Jubel der Rechtsextremen.
Sarrazins Zielgruppe aber ist eine andere. Der SPD-Genosse bettelt um
seinen Parteiausschluss. Als Verfemter könnte er sich
zusammenschießen mit anderen Verfemten. Wolfgang Clement könnte so
einer sein. Vielleicht auch Friedrich Merz, Roland Koch oder der
frühere hessische Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann . Das wären
Führungspersönlichkeiten, die eine Partei rechts von der Union
gründen könnten, von der der Bielefelder Meinungsforscher Klaus-Peter
Schöppner sagt, sie könne auf Anhieb 20 Prozent der Wähler gewinnen.
Ein neuer Konservatismus gepaart mit Appellen an die
Gemeinschaftsgefühle der Deutschen hätte allemal Chancen auf
Zustimmung aus dem frustrierten Wählerreservoire von der Union bis
hin zur Linken. Ein Blick ins Ausland zeigt: Die Gefahr ist real.
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