Kinder missbrauchen Kinder, Jugendliche
vergewaltigen ihre Altersgenossen: Erneut macht ein schlimmer Fall
Schlagzeilen. Diesmal sind in einer Fachklinik für übergewichtige
Kinder auf Sylt sexuelle Handlungen unter 9 bis 12-jährigen Jungen
vorgekommen. Staatsanwaltschaft und Polizei müssen nun klären, wie
schwer die Übergriffe waren. Weil die Täter aber noch Kinder und
damit strafunmündig sind, können sie am Ende aber nicht zur
Verantwortung gezogen werden. Die Schilderungen gehen noch
auseinander: Während die Deutsche Angestellten Krankenkasse als
Träger der Einrichtung die Vorkommnisse zu relativieren versucht, hat
ein Bielefelder Opferanwalt offenbar Kenntnisse, dass es im „Haus
Quickborn“ auf Sylt auch zu Vergewaltigungen gekommen ist. Etwaigen
Versäumnisse der dort Verantwortlichen müssen ebenfalls geprüft
werden. Eine vorschnelle Absolution kann ihnen kaum erteilt werden.
Nicht nur auf Sylt, sondern auch in einem Feriencamp auf Ameland hat
offenbar sexuellen Missbrauch von Kindern gegeben. Nach Erkenntnissen
der Osnabrücker Staatsanwaltschaft waren die Vorkommnisse auf Ameland
monströs. Hier hat sich eine Gruppe Jugendlicher in unbeschreiblicher
Weise Kinder gequält und sich an ihnen sexuell in schwerster Weise
vergangen. Staatsanwälte und Polizisten stehen fassungslos vor
solchen Delikten. Sie sind das Resultat einer Welt, in der Sexualität
auf Techniken reduziert und als Massenware im Internet und anderswo
von jedem zu jeder Tageszeit konsumiert werden kann. Kinder und
Jugendliche glauben, diese Sexualität sei „normal“, zumal dann, wenn
sie in zerrütteten Verhältnissen aufwachsen und keine liebevolle
Zuwendung und pädagogische Aufklärung erfahren. So werden sie dann zu
Tätern. Aber sie sind immer auch Opfer.
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