Neue Westfälische (Bielefeld): Wirtschaftshistoriker Abelshauser warnt Europa vor einheitlicher Wirtschafts- und Finanzpolitik

Der Bielefelder Wirtschaftshistoriker Werner
Abelshauser warnt Europa trotz der akuten Eurokrise vor einer
zentralen Wirtschafts- und Finanzpolitik. „Das wäre verheerend für
den Wohlstand in Europa“, sagte Abelshauser der in Bielefeld
erscheinenden Neuen Westfälischen (Dienstagsausgabe). „Europa
funktioniert nicht einheitlich wie die USA, sondern lebt von der
Vielfalt seiner historisch gewachsenen Kulturen“. Deshalb müsse
jeder EU-Staat seine Wirtschafts- und Finanzpolitik nach seinen
Bedürfnissen einrichten, dabei aber stets den europäischen
Binnenmarkt respektieren.

Frage: Mit einem Modell der Vereinigten Staaten von Europa dürfte
Brüssel mehr steuern.

Antwort: Das wäre verheerend für den Wohlstand in Europa. Damit
würden wir alle Wirtschaftskulturen gleichschalten und die
Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt gefährden. Zudem müsste es
europäische Solidarität geben, damit die reichen Staaten die armen
über einen Finanzausgleich unterstützen. Davon sind wir aber weit
entfernt. Europa funktioniert nicht einheitlich wie die USA, sondern
lebt von der Vielfalt seiner historisch gewachsenen Kulturen. Deshalb
muss jeder EU-Staat seine Wirtschafts- und Finanzpolitik nach seinen
Bedürfnissen einrichten, dabei aber stets den europäischen
Binnenmarkt respektieren.

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