neues deutschland: Boliviens Umweltminister fordert konkrete CO2-Reduktionsziele statt Handel mit Zertifikaten

Der Kampf gegen den Klimawandel darf nach Ansicht
des bolivianischen Umweltministers José Antonio Zamora Gutierrez
nicht der Privatwirtschaft überlassen werden. Gerade Marktmechanismen
hätten die Klimakrise verursacht, sagte er der Tageszeitung „neues
deutschland“ (Mittwochausgabe). Der Politiker, der in Berlin am
Petersberger Klimadialog teilgenommen hatte, fordert konkrete
CO2-Reduktionsziele anstelle des Handels mit Verschmutzungsrechten.
Die Klimakrise lasse sich weder verhandeln, noch dürfe man auf Zeit
spielen wie bei früheren Klimagipfeln. „Vor allem aber ist in einer
kapitalistischen Welt eine Lösung nicht möglich“, so Zamora. Bolivien
setzt sich deshalb für einen globalen Wandel in Produktion und Konsum
ein. Zamora erinnerte daran, dass die am wenigsten entwickelten
Länder den Klimawandel nicht in Gang gesetzt haben. „Wir müssen aber
mit den Konsequenzen leben. Jetzt versuchen wir, eigene
Entwicklungsmodelle voranzutreiben, und werden prompt von einigen
Indus
trieländern als Umweltsünder kritisiert.“

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