Die Deutsche Sporthilfe will trotz der
alarmierenden Ergebnisse ihrer Studie „Dyfunktionen des
Spitzensports“ keinen Ombudsmann für dopende Athleten einführen.
„Einen Ombudsmann gibt es schon bei der NADA. Da gehört er auch hin“,
sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sporthilfe Dr. Michael
Ilgner gegenüber der Berliner Tageszeitung „neues deutschland“
(Freitagausgabe). Die Stiftung ist selbst Gründungsmitglied der
Nationalen Anti-Doping-Agentur und beteiligt sich jährlich mit einer
sechsstelligen Summe an der Finanzierung der NADA. „Die NADA ist ein
ganz entscheidender Faktor im Antidopingkampf. Aber wir dürfen nicht
alles auf ihr abladen“, sagte Ilgner.
Die NADA-Vorsitzende Andrea Gotzmann wehrte sich gegenüber „nd“
gegen den Vorwurf, zu ineffizient nach Dopern zu fahnden. „Wir sind
ja nicht blauäugig. Wir kämpfen mit allen uns zur Verfügung stehenden
Mitteln“, kritisierte sie eine unzureichende Finanzierung der
Agentur. „Wir wissen, wie schwer es ist, gedopte Sportler zu
überführen. Aus Gesprächen mit überführten Athleten ist uns aber auch
bekannt, dass man schon kriminelle Energie aufwenden muss, um die
immer besser werdenden Kontrollen irgendwie zu umgehen.“ Der Anteil
an von der NADA erwischten Athleten liegt weit unter dem derer, die
Doping in der Studie zugegeben haben.
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