neues deutschland: Künstlerischer Leiter des Festivals „Tage Neuer Musik“ in Weimar: „Stockhausen fand ich gut“

Als 1988 in Weimar ein Festival für neue Musik aus
der Taufe gehoben wurden, war dies ein Experiment – sowohl für die
Stadt als auch für das Publikum; erst recht aber für die
Kulturpolitik der SED. Schon der Anlass – ein Festival anlässlich des
60. Geburtstags des westdeutschen Komponisten Karlheinz Stockhausen –
war umstritten. „Mich ärgerte es, dass er aus ideologischen Gründen
verteufelt wurde“, sagt der heutige künstlerische Leiter des
Festivals, der Organist Michael von Hintzenstern, im Interview mit
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Dienstagausgabe). Man habe sich in der DDR nicht gescheut, in
Veröffentlichungen von Fotos verhassten Künstlers ein Hitler-Bärtchen
hinein zu retuschieren, so von Hintzenstern, der zu dem
Mitorganisatoren des ersten Festivals gehörte. „Dagegen wollte ich
antreten.“

Die Veranstaltungsreihe mit Werken zeitgenössischer Komponisten
und Ensembles wurde am vergangenen Freitag eröffnet und dauert noch
bis zum 28. Oktober.

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