Der Historiker Peter Brandt hat den
SPD-Mitgliederentscheid über die Große Koalition als „Gewinn an
Demokratie“ bezeichnet. Deshalb begrüße er es, das nicht nur ein
Führungsgremium, sondern die Parteibasis entschieden hat, sagte er
der Tageszeitung „neues deutschland“ (Montagausgabe). Brandt,
ältester Sohn des ersten sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy
Brandt, fügte hinzu, Anliegen seines Vaters sei es gewesen,
Demokratie im Bewusstsein der Menschen zu verankern, „nicht nur als
Staatsordnung, sondern auch als Lebensform. Er wollte Demokratie auf
die unterschiedlichen Gesellschaftsbereiche ausdehnen und
partizipatorische Elemente stärken.“ Zum Thema Rot-Rot-Grün sagte der
Sozialdemokrat, er habe „keine Berührungsängste gegenüber der
Linkspartei“ und auch nichts gegen eine Regierungszusammenarbeit.
Wenn sich die SPD aber während des Wahlkampfes eindeutig festgelegt
habe, könne sie jetzt nicht einfach umschwenken, ohne massiv an
Glaubwürdigkeit zu verlieren.
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