Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um den
Gezi-Park in Istanbul sind auch mehrere Journalisten festgenommen
worden – unter ihnen der Kollege Gökhan Biçici, der auch für die in
Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« als freier Autor
arbeitet. Nach den dem der Redaktion vorliegenden Informationen wurde
er im Polizeipräsidium in der Vatan Caddesi arrestiert, nachdem er am
Sonntag bei seiner Festnahme misshandelt und über den Boden
geschleift wurde. Dies bezeugt auch ein im Internet abrufbares Video
über seine Festnahme.
nd-Chefredakteur Tom Strohschneider und der Leiter des
Auslandsressorts, Olaf Standke, haben sich deshalb am Montag an den
türkischen Botschafter in Berlin, Herr Hüseyin Avni Karslioglu,
gewandt und die Freilassung von Gökhan Biçici und der anderen
festgenommenen Journalistinnen und Journalisten gefordert. »Die freie
Berichterstattung über eine gesellschaftliche Auseinandersetzung, wie
sie derzeit in der Türkei stattfindet, darf nicht behindert und
unterdrückt werden«, heißt es in dem Brief weiter, in dem die
türkische Vertretung in der Bundesrepublik gebeten wird, »unsere
Besorgnis und unseren Protest an die zuständigen Stellen in Ihrem
Land weiterzuleiten und uns Auskunft über die Situation von Gökhan
Biçici und der übrigen festgenommenen Medienvertreter zu erteilen«.
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