James Last und seine wohlige Begegnung mit dem
Tod
„Das war eine wunderbare Erfahrung“ – Bandleader-Legende fordert
mehr Respekt von den Radio- und Fernsehanstalten
Osnabrück.- Bandleader-Legende James Last verbindet seine
lebensbedrohliche Operation vor einigen Wochen mit einer wohligen
Nahtoderfahrung: „In der Narkose während der Operation kann ich mich
an einen weißen Punkt erinnern. Ich war kurz davor, da gingen mir
viele gute Sachen durch den Kopf. Das ganze Leben. Was hat man für
eine Frau? Was hat man für eine Familie? Wie ist die Beziehung zu
Gott? Man sieht alles in einem anderen Licht“, sagte der 85-Jährige
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). „Es war alles größer und
ausgeprägter. Hinterher habe ich sogar gedacht: Schade, wenn du jetzt
wieder normal wirst, kannst du nicht mehr so denken. Meine Frau saß
daneben und hat mir die Hand gehalten. Das war eine schöne und
wunderbare Erfahrung.“ Mit dem Thema Tod setze er sich nicht erst
seit der Operation auseinander: „Der Tod gehört zum Leben“. Im
Übrigen habe er nie gesagt, dass er irgendwann einmal auf der Bühne
sterben wolle: „Ich kann mir allerdings schon vorstellen, dass das
ein leichterer Tod wäre als zu Hause im Bett.“ Für sein spezielles
Outfit mit Zopf hat James Last folgende Erklärung parat: „Die noch
vorhandenen Bandleader haben entweder keine Haare mehr oder tragen
einen Hut. Ein Hut ist mir zu lästig. Also habe ich den Zopf
gewählt.“ Und die Story zum Stecker im Ohr? „Das ist mein
Hochzeitsring. Ich habe mein ganzes Leben lang noch nie Schmuck an
meinen Händen getragen. Das rührt aus der Zeit, als ich noch Bass
gespielt habe.“ An die Radio- und Fernsehmacher, die aktuell viele
deutschsprachige Künstler und Bands in ihren Programmen nicht
stattfinden lassen, richtete er folgenden Appell: „Die
Verantwortlichen bei den Sendern müssen umdenken. Sie denken nicht
mehr zeitgemäß. Angesichts unserer kostspieligen Unternehmen und
Tourneen bräuchten wir eigentlich mehr Respekt von den Radio- und
Fernsehanstalten.“
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