NRZ: Das EU-Flüchtlingsdrama – ein Kommentar von THOMAS RÜNKER

Das Boot ist voll!“ – die alte Parole der
Rechtskonservativen ist am heutigen Welt-Flüchtlingstag wahrer denn
je. Nicht hier in Deutschland, aber auf den vielen Seelenverkäufern
im Mittelmeer. Es ist beschämend und eines Friedensnobelpreisträgers
nicht würdig, wie die EU an ihren Außengrenzen mit Asyl-Suchenden
umgeht. Der Bundesrepublik für sich genommen hat die UNO heute ein
überdurchschnittliches Engagement für Flüchtlinge bescheinigt. Doch
wenn die Bundesregierung die im Grundgesetz verankerte
Unantastbarkeit der Menschenwürde ernst nimmt, muss sie auch das
tägliche Drama an den EU-Außengrenzen beenden und auf einen
organisierten Zuzug der Flüchtlinge und eine EU-weite Verteilung
drängen. Das hat dann übrigens nicht nur etwas mit Nächstenliebe oder
Humanität gegenüber den Verfolgten zu tun, sondern auch mit einer
gerechteren Verteilung der Lasten in der EU.

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