Das ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht für
Arbeitnehmer: Ihr Beitrag für die Rentenversicherung sinkt 2012 von
19,9 auf 19,6 Prozent. Möglich macht das die gute Entwicklung auf dem
Arbeitsmarkt, die die Beitragseinnahmen in der Rentenkasse sprudeln
lässt. Natürlich preist die Bundesregierung dies als ihren Erfolg –
wie sie auch die Senkung des Rentenbeitrags als schwarz-gelbes Signal
nach außen trägt: Seht her, wir tun Gutes. Arbeitsministerin Ursula
von der Leyen lobt, die jungen Arbeitnehmer würden entlastet. Und
Philipp Rösler, ihr Kollege aus dem Wirtschaftsressort, wertet den
Schritt als Konjunkturspritze für deutsche Firmen, die Arbeitsplätze
sicherer mache. Tatsächlich zielt die Senkung der Rentenbeiträge mehr
auf die Unternehmen als auf den einzelnen Arbeitnehmer: Ein
Durchschnittsverdiener mit 2500 Euro Bruttogehalt hat dadurch gerade
mal 3,75 Euro im Monat mehr im Geldbeutel. So hat etwa der DGB recht,
wenn er vor einem Auf und Ab der Rentenbeiträge in den nächsten
Jahren warnt. Denn ein möglicherweise bald schon bevorstehender
rapider Sinkflug der deutschen Wirtschaft würde auch die
Beitragseinnahmen der Rentenkasse treffen. Die Bundesregierung wäre
ehrlicher, wenn sie hier im besten ökonomischen Sinne konservativer
planen würde.
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