50 Jahre nach Kennedy hat der vielleicht beste
Redner seiner Zeit keine einprägsame Formel gefunden, die zu einer
neuen gemeinsamen Grundmelodie von Europäern und Amerikanern taugen
würde. Was auch daran liegt, dass Obama vor der eigenen Haustür
bisher den Nachweis schuldig geblieben ist, die Verwerfungen der
globalen Welt angemessen und erfolgreich in den Griff zu kriegen.
Obama ist im Beschreiben von Problemen klasse, im Lösen nur bedingt.
Die Ankündigung, das nukleare Waffen-Arsenal um ein Drittel zu
verkleinern und die Welt damit ein gutes Stück besser zu machen,
löste darum auch nur freundlich temperierten Applaus aus. Fünf Jahre
nach dem ersten Auftritt des Ausnahmepolitikers in Deutschland hören
viele Menschen die Botschaft wohl. Allein ihnen fehlt der Glaube,
dass der Abrüstungsehrgeiz, den Obama erstmals im September 2009 auf
der Prager Burg zur Schau stellte, wirklich mehr ist als gut gemeint.
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