Ein kluger AOK-Regionalchef hat einmal gesagt: „Im
Gesundheitswesen gibt es zwei Parteien, die ein echtes Interesse an
Gesundheit haben: die Patienten und die Krankenkasse.“ Das war, als
Ärzte noch als Halbgötter galten- und nicht Raubritter. Einst als
Heiler gefeiert, gelten Ärzte derzeit als Halsabschneider, die
Patienten Sonderleistungen und fragwürdige Operationen aufschwatzen,
sogar mit Spenderorganen handeln. Vorgänge, unter denen anständige
Mediziner leiden. Ihnen sitzen misstrauischer werdende Patienten
gegenüber. Gesetzlich Versicherte fürchten, dass ihnen Hilfen
vorenthalten werden. Privatpatienten haben Angst, zur Melkkuh und
zum Versuchskaninchen zu werden. Ökonomischer Druck hat es geschafft,
die wichtigste Grundlage für den gemeinsamen Weg zur Gesundheit
massiv zu gefährden: das gesunde Vertrauen zwischen Kranken und
Helfern. Beim Thema Organspende werden sich Ärzte, Kassen und
Politiker an einen Tisch setzen, um Transparenz zu schaffen und
Vertrauen wiederherzustellen. Unter Einbindung von
Patientenvertretern (und bei größtmöglicher Ausgrenzung von
Pharmalobby und Gesundheitskonzernen) ist dies auch für viele andere
Bereiche nötig. Denn nur Vertrauen hilft heilen. Ach ja: Der
ehemalige AOK-Chef ist mittlerweile Geschäftsführer eines
Klinikverbundes. Und hoffentlich vor allem daran interessiert, dass
Menschen gesunden.
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