Das Herbstgutachten der
Wirtschaftsforschungsinstitute zeichnet trotz trüber
Wachstumsaussichten ein Bild der zarten Hoffnung. Es setzt den
Katastrophenmeldungen dieser Tage eine wohltuende Unaufgeregtheit
entgegen und benennt schlicht die Fakten. Abschwung ja, Absturz nein
– wenn alles gutgeht. Die Chancen stehen gar nicht so schlecht. Denn
der Kern der Wirtschaft, die Unternehmen, die Beschäftigten, hat die
Krise zwar schon gestreift, aber noch nicht ins Mark getroffen. Staat
und Unternehmen sind in einer robusten Verfassung. Die öffentlichen
Defizite sind dank Schuldenbremse im Grundgesetz rückläufig. Die
Unternehmen haben Finanzpolster aufgebaut, mit denen sie zur Not auch
einen stärkeren Konjunktureinbruch verkraften können. Sicher: Das ist
nicht die Zeit für Jubelarien. Die Lage ist ernst, sehr ernst, und
das Krisenmanagement der Europäer war bisher eine Katastrophe. Aber
wer sagt denn, dass im Angesicht des Finanztaifuns jetzt nicht doch
die richtigen Lehren gezogen werden?
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042607