Nach dem gescheiterten Abwahlverfahren gegen
Oberbürgermeister Adolf Sauerland beklagt Duisburgs Ex-OB Josef
Krings mangelnde politische Sensibilität. „Die Abstimmung im Rat ist
die eine Wahrheit für die Politik. Aber die Menschen spüren, dass es
an der richtigen Geste zur richtigen Zeit gefehlt hat – genau das hat
Sauerland nicht hinbekommen“, sagte Krings der in Essen erscheinenden
Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Dienstagsausgabe). „Duisburg ist schwer
angeschlagen, und ich weiß nicht, wie es jetzt weitergehen soll.
Sauerland wird sich vor jeder öffentlichen Veranstaltung fragen
müssen, ob die Leute pfeifen. Ein normales Verhältnis zwischen ihm
und den Menschen in der Stadt wird kaum noch herzustellen sein.“ Zu
den Bestrebungen zweier überparteilicher Gruppierungen, die nach
einer Alternative zu Sauerland suchen, sagte Krings: „Das ist
politisch sehr schwierig, weil wir nun einmal die Ratsentscheidung
für Sauerland haben. Es könnte aber sein, dass hier in Duisburg eine
Art Gauck-Effekt eintritt. Nämlich, dass für eine bestimmte Zeit
jemand auftritt und die Stadt nach außen vertritt und die Menschen
eint. Das ist noch sehr theoretisch und ich kann mir im Moment
niemanden konkret vorstellen. Aber ich will mich an dieser Diskussion
gern beteiligen.“
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