NRZ: Mehr Ausgewogenheit – Kommentar zur Exportnation Deutschland von Peter Hahne

Deutschland wird auch dieses Jahr deutlich mehr
Waren exportieren als einführen. Der Handelsüberschuss steigt auf 171
Milliarden Euro. Das ist einerseits gut. Die Exportwirtschaft
floriert, deutsche Unternehmen sind auf den Weltmärkten enorm
wettbewerbsfähig. Nur: Leider bleiben die Importe zurück. Darin
spiegelt sich die notorische Schwäche der Binnenkonjunktur wider.
Trotz starker Wirtschaft und trotz solidem Arbeitsmarkt – es will
einfach nicht gelingen, Deutschland auf einen ausgewogeneren
Wachstumspfad zu führen. Solide Lohnabschlüsse, ordentliche
Mindestlöhne und die Rückkehr zu einer arbeitnehmerfreundlicheren
Gesetzgebung sind ein Ansatz. Die Politik sollte ferner jene Branchen
stärker fördern, die ihr Geld vordringlich im Inland verdienen.
Handel, Pflege, Bildung, Infrastruktur  – das alles sind Bereiche,
die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Zu lange hat die Politik einseitig
die Interessen der Exportindustrie unterstützt.

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