NRZ: Mehr Flexibilität – Kommentar zur Kritik an den Ganztagsschulen von Denise Ludwig

Zeit ist knapp. Deshalb kann man verstehen, wenn
Eltern ihre Kinder gern früher von der Schule abholen möchten, um
mehr Zeit mit ihnen und der ganzen Familie zu verbringen. Diese
Bindung ist wichtig, vor allem in einer sich immer schneller
drehenden und digitalisierten Welt. Zeit ist aber auch Geld. Und so
sind die Kommunen arg darauf bedacht, die Vorgaben des
Schulministeriums einzuhalten und Kinder nur noch in Ausnahmefällen
früher gehen zu lassen. Denn sonst hält die Bezirksregierung die Hand
auf und fordert die Landeszuschüsse zurück. Bei den Geldern handelt
es sich schließlich um Steuermittel – und die wollen gut verwendet
sein. Dennoch sollte der Wunsch der Eltern nach mehr Flexibilität in
Offenen Ganztagsgrundschulen überdacht werden. Denn in vielen
Städten wurden, als die Ganztagsschulen entstanden sind, andere
Betreuungsangebote abgeschafft oder reduziert. Viele Eltern sind
dadurch auf Offene Ganztagsschulen angewiesen. Trotzdem sollten
Eltern selbst über ihr Familienleben bestimmen können. Krawall ist
jetzt der falsche Weg. Wichtig ist, dass die Politik nun die Eltern
mit an den Tisch holt. So viel Zeit muss sein.

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