Dürfen Muslime in Deutschland in Fußgängerzonen den
Koran verteilen und missionieren? Natürlich dürfen sie das. In
Deutschland gibt es Religionsfreiheit. Nicht die Aktion ist das
Problem. Es ist die Geisteshaltung derer, die sie durchführen.
Salafisten wünschen sich zurück in die Zeiten, als der Islam noch
eine Wüstenreligion war. Sie interpretieren den Koran freudlos und
menschenverachtend. Ibrahim Abou-Nagie, der Mann, der hinter der
Koranverteilungsaktion steht, predigt, dass Ehebruch mit Steinigung
oder Auspeitschen bestraft werden muss. Salafisten drohen Menschen,
die kritisch über sie berichten. Sie lehnen das Grundgesetz ab. Kurz:
Salafisten verachten die Grundwerte des Staates, von dessen
Freiheitsidealen sie profitieren. Das ist die Geisteshaltung von
Neonazis und anderen Extremisten. Natürlich: Nicht jeder Salafist
wird zu einem Terroristen. Salafisten säen aber die Saat des Hasses,
aus der Terror wachsen kann. Es ist deshalb richtig und notwendig,
dass sie wie Neonazis und andere Extremisten vom Verfassungsschutz
beobachtet werden. Sie müssen vom aufgeklärten Rechtsstaat in ihre
Grenzen gewiesen werden. Dazu sind auch die muslimischen Gemeinden
gefragt. Sie können als Erste verhindern, dass die Botschaften der
Steinzeit-Islamisten bei jungen Menschen auf fruchtbaren Boden
fallen. Bislang stoßen die Predigten der Salafisten bei der
überwältigenden Mehrheit der Muslime in Deutschland auf Abscheu und
Unverständnis. Allerdings spielen Organisationen wie die
rechtspopulistische Pro-Bewegung mit dem Feuer, wenn sie den Islam
generell verdammen und verächtlich machen. Wer wie Pro-NRW zu einem
islamkritischen Karikaturen-Wettbewerb aufruft und somit bewusst die
Gefühle auch moderater Muslime verletzt, legt es darauf an, Menschen
in die Arme der Islamisten zu treiben. Auch diesen Radikalen muss
sich die Gesellschaft entgegenstellen. Es ist nicht hinnehmbar, wenn
einige Eiferer das gesellschaftliche Klima vergiften.
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