Die vielerorts geäußerte Häme war ja
nachvollziehbar: Wie kann man bloß eine landesweite Blitzeraktion
derart großspurig ankündigen und sogar die Stellen offenlegen, an
denen Raser von der Polizei geblitzt werden. Reine PR für
Innenminister Jäger, hieß es. Tja, soweit die Kritik im Vorfeld. In
der Aufbereitung sieht es so aus, dass zwischen Bonn und Bielefeld am
Freitag mehr als 17 000 Autofahrerinnen und Autofahrer trotz
aller Warnungen mit zu hoher Geschwindigkeit ertappt wurden. Dass 250
sich auf ein Fahrverbot einstellen müssen. Allein diese Zahlen
machen deutlich, mit welcher Selbstverständlichkeit und Dreistigkeit
offenkundig auf deutschen Straßen Tempolimits missachtet werden. Man
möchte gar nicht wissen, wie hoch die Zahl der Verstöße an einem Tag
gewesen wären, an dem die Polizei sich klammheimlich mit ihren
Laserpistolen auf die Lauer gelegt hätte. Insofern ist es also
richtig, dass Minister Jäger angekündigt hat, die Aktion im Frühjahr
und im Herbst zu wiederholen. Um die viel zu hohe Zahl der
Verkehrstoten zu senken, bedarf es unablässiger Kontrolle, Ermahnung
und vor allem Sensibilisierung. In dieser Hinsicht hat der
NRW-Blitzermarathon sicherlich seinen Zweck erfüllt.
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