Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Iran /Atom

Unverdrossen behauptet der Präsident, Iran baue
nicht an der Bombe und brauche auch keine. Allein – da fehlt der Welt
der Glaube. Aber es wäre eine neuerliche Gelegenheit, ihn beim Wort
zu nehmen und auf scharfe internationale Kontrollen in den iranischen
Atomanlagen zu dringen. Dafür könnten die Daumenschrauben durchaus
noch ein wenig angezogen werden. Das kann bei hinhaltendem Widerstand
aus Teheran auch neue Sanktionen bedeuten. Aber zu einer friedlichen
Lösung gibt es keine akzeptable Alternative. Die militärische Karte
zur Lösung des Konflikts zu ziehen, verbietet sich von selbst. Sie
birgt das Risiko unübersehbarer Folgen in einer dauerkriselnden
Region. Israel steckt schon mit den Palästinensern im Gazastreifen in
einer scheinbar ausweglosen Spirale von Angriff und Vergeltung fest.
Einen militärischen Konflikt mit einem hochgerüsteten Iran vom Zaun
zu brechen, wäre kreuzgefährlich. Jetzt sind vor allem die Großmächte
Russland und USA gefragt. Um ihre Partner in Teheran und Tel Aviv zur
Mäßigung anzuhalten. Noch ist es nicht zu spät.

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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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