Wieder ist ein Stern verglüht: Nach dem Abgang von
Karl-Theodor zu Guttenberg fährt Norbert Röttgen gerade seine
politische Karriere mit Vollgas an die Wand. Das Desaster um den
sogenannten Biokraftstoff E10 könnte den steilen Aufstieg des smarten
Umweltministers abrupt beenden. Schlimmer noch: Der wirtschaftsnahe
CDU-Mann steht als Landesparteichef bereits in den Startlöchern für
eine Neuwahl in Nordrhein-Westfalen. Dem Benzin-Flop könnte also ein
Wahl-GAU im Westen folgen. Zu stümperhaft hat das Umweltressort der
Bundesregierung die Einführung des neuen Sprits vorbereitet. Zu
durchsichtig bleibt die Verteidigungslinie des verantwortlichen
Ministers. Die Kritiker des Ökobenzins spielten Tyrannen wie Gaddafi
in die Hände, hat Röttgen sinngemäß verlauten lassen. Das erinnert
fatal an jenes Pathos, mit dem sich Guttenberg in den letzten Tagen
seiner Amtszeit rechtfertigte: dass er den gefallenen Soldaten
zuliebe Minister geblieben sei.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de