Seien wir ehrlich: Die Europäer insgesamt haben
keine glorreiche Rolle im Anti-Terrorkampf gespielt, wenn es um die
Wahrung von Menschenrechten ging. Amerikas Ex-Präsident Bush hat
illegale Inhaftierungen, Misshandlungen und Folterungen geduldet,
wenn nicht sogar angeordnet. Die Welt wusste das. Doch Proteste von
höchster Stelle gab es entweder nicht oder sie wurden vom Rauschen um
die „uneingeschränkte Solidarität“ übertönt. Deswegen sind jetzt
alle, auch Deutschland, in der Pflicht, die schlimmsten Folgen der
Bush-Politik aufzufangen und Präsident Barack Obama bei der
Schließung Guantánamos zu unterstützen. Eines Lagers, in dem
zahlreiche Häftlinge bereits seit Jahren zu Unrecht inhaftiert sind.
Jeder Tag, den sie da sitzen, ist einer zu viel. Von daher ist
Berlins Entscheidung eine angemessene Geste der Humanität. Außerdem:
Es geht um ganze zwei Häftlinge. Das halten wir Deutschen aus.
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Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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