Neben dem Afghanistan-Einsatz gibt es wohl kaum
ein Thema, das Bürger und Politik so sehr spaltet wie die Rente mit
67. Nach einer aktuellen Umfrage können sich nur sieben Prozent der
Deutschen mit ihr anfreunden. Von daher tat SPD-Chef Sigmar Gabriel
gut daran, die von seinem Vorgänger Franz Müntefering in einer
parlamentarischen Blitzaktion durchgesetzte Reform zur Debatte zu
stellen. Doch wie es aussieht, kreißte ein Berg und gebar ein
Mäuschen. Bisher scheint der innerparteiliche Kompromiss lediglich
darauf hinauszulaufen, dass die SPD die schrittweise Einführung des
umstrittenen Renten-Projekts um drei Jahre verschieben möchte. An dem
Konflikt, dass sich die allermeisten von der Politik bestraft fühlen,
die beschloss, (fast) alle müssten pauschal bis 67 arbeiten, ändert
dieser lahme Kompromiss gar nichts.
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