Einige Initiativen der Pegida-Bewegung
(„Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“)
werden nach Informationen der Wochenzeitung DIE ZEIT auch von
Mitgliedern der Partei Alternative für Deutschland (AfD) gesteuert.
Für den 12. Januar 2015 hat der Leipziger Pegida-Ableger „Legida“
seine erste Demonstration angemeldet. Der Ort hat als
Revolutionsstadt von 1989 Symbolwirkung für die islamkritische
Bewegung. Mindestens zwei Mitglieder des bisher unbekannten
Organisationsteams sind AfD-Führungsfiguren in Sachsen: Felix
Koschkar (27) kandidierte 2014 für die Partei um einen Landtagssitz
und gilt als wichtiger Vertreter der extrem rechten und
islamfeindlichen Gruppierung der „Identitären“. Koschkar ist außerdem
Mitbegründer des AfD-Rechtsaußen-Flügels „Patriotische Plattform“.
Auch Hans-Thomas Tillschneider (36) ist dort aktiv und sieht sich als
Berater der Leipziger Organisatoren. Der Islamwissenschaftler an der
Universität Bayreuth sei von den Legida-Veranstaltern gebeten worden,
beim Aufbau des Pegida-Ablegers in Leipzig zu helfen, sagte er der
ZEIT. Der als Islamkritiker bekannte Tillschneider ist Mitglied im
Landesvorstand der AfD in Sachsen, war AfD Bundestagskandidat und hat
den „Arbeitskreis Islam“ in der AfD ins Leben gerufen.
Auch in anderen Orten organisieren AfD-Mitglieder die
Veranstaltungen der Pegida-Bewegung mit. Einer der Düsseldorfer
Veranstalter („Dügida“), Alexander Heumann, ist Mitglied der AfD.
Auch in Kassel („Kagida“) wurde der Protest mit Michael Viehmann von
einem AfD-Mitglied angemeldet und organisiert. Der Sprecher des
AfD-Kreisverbandes Kassel-Stadt, Manfred Mattis, trat als Redner auf.
Seit der ersten Pegida-Demonstration am 20. Oktober 2014 in
Dresden haben sich in vielen weiteren Orten über 20 ähnliche
Bündnisse gebildet. In Würzburg, Düsseldorf, Kassel und Güstrow
fanden bisher Demonstrationen unter dem Pegida-Label statt. Rund
100.000 Menschen sind innerhalb weniger Tage bereits „Fans“ der
Facebook-Auftritte der Pegida-Bündnisse geworden.
Pressekontakt:
Den kompletten ZEIT-Text dieser Meldung senden wir Ihnen für
Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an DIE ZEIT
Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen (Tel.: 040/3280-237,
Fax: 040/3280-558, E-Mail: presse@zeit.de). Diese Presse-Vorabmeldung
finden Sie auch unter www.zeit.de/vorabmeldungen.