Der Politikwissenschaftler Benjamin Höhne sieht in den Erfolgen der AfD bei den Europa- und Kommunalwahlen im Osten einen Belastungstest für die Demokratie. An den Wahlergebnissen zeige sich, dass sich bei einem Teil der Wählerinnen und Wähler der Partei rechtsextreme Einstellungen verfestigten, sagte Höhne der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Printausgabe Dienstag). „Und dann gibt es diejenigen, die die Partei offenbar nicht als in Teilen rechtsextrem wahrnehmen, aber anti-systemische Haltungen aufweisen“, fügte der Experte von der Technischen Universität Chemnitz hinzu. „Beide fordern unsere Demokratie mehr und mehr heraus“ betonte Höhne. Gerade in Ostdeutschland würden viele Menschen denken, „dass diese Demokratie nicht die ihre ist und sie Politik kaum beeinflussen können“ sagte Höhne dem Blatt weiter. „Das ist ein Gefühl mangelnder politischer Selbstwirksamkeit, gepaart mit der Angst vor kommenden Veränderungen. Das zahlt bei der AfD ein und wird wiederum verstärkt von deren Versuchen, Institutionen zu desavouieren und das demokratische Miteinander zu untergraben“, warnte der Politologe.
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