PR-Experte Michael Oehme: Asylbewerber sollen früher in den Arbeitsmarkt integriert werden

St. Gallen, 12.08.2014. „Derzeit wird an einem Programm
gearbeitet, mit dem Asylbewerber schon während der
vorgeschriebenen Wartezeit von derzeit neun Monaten auf
den Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollen“, hierauf macht
der PR-Berater Michael Oehme aufmerksam. Ein
Modellversuch in Augsburg, Bremen, Dresden, Freiburg,
Hamburg und Köln soll die Effizienz des Vorhabens prüfen. In
den sechs Städten sind rund 170 Bewerber auf
Sprachkenntnisse und Qualifikation getestet worden. Sobald
sie den offiziellen „Arbeitsmarktzugang“ erhalten haben,
können sie in das normale Vermittlungsverfahren für
Arbeitslose aufgenommen werden. Die Bundesagentur für
Arbeit erhofft sich durch diesen Arbeitsmarkt-Check, Tausende
Fachkräfte schneller für die deutsche Wirtschaft gewinnen zu
können. „Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu
ermöglichen, ist gleichermaßen ökonomisch und sozial.
Qualifizierte Fachkräfte braucht die deutsche Wirtschaft“,
erklärt PR-Experte Michael Oehme. „Vor allem junge
Menschen sollten bei entsprechender Eignung schnell in eine
Ausbildung integriert werden.“ Insofern verwundere es, dass
über diese neue Entwicklung kaum jemand in Deutschland
informiert sei, meint Oehme.

Des Weiteren hat die Teilnahme an dem Modellprojekt keinen
Einfluss auf den Ausgang des Asylverfahrens. Daher hat man
sich bei dem Modellprojekt auf Bewerber aus Ländern
konzentriert, für die eine Zusage relativ wahrscheinlich ist:
Rund ein Drittel stammt aus Syrien, jeweils etwa 10 Prozent
kommen aus Iran, Afghanistan und Pakistan.

Eine breite Palette an Qualifikationen soll die Diversität der
Chancen sichern. Ob handwerkliche Berufe, soziale Berufe,
Kaufleute, Ärzte oder Akademiker: jeder soll eine Chance auf
eine Stelle für Anfang 2015 bekommen. Doch zunächst wollen
die beteiligten Behörden, neben der Arbeitsagentur vor allem
das Arbeitsministerium und das Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (BAMF), in diesem Herbst erste Erkenntnisse des
Modellprojektes auswerten. Im weiteren Verlauf wird
entschieden, ob das Projekt auf das gesamte Bundesgebiet
ausgerollt wird. „Hintergrund solcher Modelle ist die stark
steigende Zahl von Asylbewerbern in Deutschland. Aber wir
sollten die Situation auch zum Positiven nutzen, denn in
Deutschland fehlen mittelfristig Arbeitskräfte“, so Oehme
weiter. Schließlich geht die Arbeitsagentur davon aus, dass
ungefähr jeder zweite Flüchtling im für den Arbeitsmarkt
interessanten Alter zwischen 25 und 64 Jahren ist.