St. Gallen, 16.12.2014. Der US-amerikanische Milliardär J. Christopher Flowers ist
Ex-Goldman-Sachs-Banker und Gründer der Investmentgesellschaft J. C. Flowers
Co. mit Sitz in New York. Dieser ist derzeit mal wieder auf großer Einkaufstour:
Nachdem er bereits Milliarden mit deutschen Finanzwerten wie der HSH Nordbank
sowie der HRE verlor, will er nun die Anteile tausender Anleger geschlossener
abkaufen. Der Ex-Goldman-Sachs-Banker hat, wie viele andere Finanzinvestoren,
das Potential kriselnder Schifffahrts- und Schiffsfondsmarkt für sich entdeckt und
geht nun auf eine regelrechte Schnäppchenjagd. Hinzu kommt, dass er einen
hohen Millionenbetrag in Anteile solcher Fonds in Deutschland investieren will.
„Besonders interessiert ist Flowers wohl an sogenannten Lebensversicherungs-
Policenfonds (LV-Fonds) der Hamburger MPC Capital AG“, erklärt PR-Experte
Michael Oehme. Demnach soll er über eine Luxemburger Gesellschaft den
Anlegern der LV-Fonds MPC Leben plus 4, 5 und 6 bereits konkrete Angebote
unterbreitet haben, ihre Anteile zu erwerben.
Laut MPC-Vorstand Roman Rocke plant Flowers auf diese Weise Fondsanteile im
zweistelligen Millionen-Euro-Volumen zu erwerben. Insgesamt hatten in die
genannten drei Fonds rund 12.500 Anleger ursprünglich etwa 327 Millionen Euro an
Eigenkapital eingezahlt. Unterdessen sei MPC ohnehin im Gespräch mit weiteren
institutionellen Investoren, die möglicherweise ähnliche Kapitalanlagen tätigen
wollten. „Wichtig in so einer Situation ist es immer, die Rechte und Anforderungen
der bestehenden Anleger zu beachten und respektieren“, so Michael Oehme
weiter.
Fakt ist, dass Flowers durchaus die Chance hätte, die drei MPC-Fonds vollständig
zu übernehmen – vorausgesetzt sein potenzielles Kaufvolumen wird voll
ausgeschöpft und entsprechend viele Gesellschafter stimmen dem Verkauf ihrer
Anteile zu. Michael Oehme betont abschließend, dass Lebensversicherungs-
Policenfonds vor einigen Jahren ein Modeprodukt am Markt für geschlossene Fonds
waren. „Die Beteiligungsgesellschaften kauften Versicherten ihre
Lebensversicherungspolicen ab und stellten auf diese Weise ganze Portfolien
solcher Versicherungsverträge zusammen. Das geschah sowohl auf dem deutschen
als auch auf dem britischen und US-amerikanischen Zweitmarkt für
Lebensversicherungen.“