Für alle, die damals schon mal fluchtartig das Weite suchten, war diese Limousine ideal: Der revolutionär neue Frontantrieb des Citroën 11 CV verbunden mit geringerem Gewicht (ca. 1 Tonne) und deutlich besseren Fahreigenschaften soll Gangstern den entscheidenden Vorteil gegenüber den damaligen Polizeiwagen verschafft haben. Deren Karossen mit 8 Zylindern und 3 Tonnen Gewicht kamen nämlich längst nicht so flott von der Stelle.
Doch wie kommt eine Fordfachwerkstatt auf die Idee, ein solches Museumsstück wieder zum Fahren zu bringen? „Ein Freundschaftsdienst, der allerdings viel Zeit, Spezialkenntnisse und Hartnäckigkeit erfordert“, erläutert Werkstatt-Inhaber und Kfz-Meister Bernd Uwe Geuthe. Er restaurierte das nostalgisch-flotte Gefährt (Motor: 58 PS / 4-Zylinder / 1,9Liter) nach allen Regeln der Kunst für seinen Freund Hans-Dieter Vietmeier.
Der hatte 1988 das damals schon alte Schätzchen in Südwestfrankreich erstanden. Zuletzt entschloss er sich, den 11 CV nicht nur reparieren zu lassen, sondern ihn auch der Nachwelt zu erhalten. Er ließ das Fahrzeug einer umfänglichen Generalüberholung unterziehen und machte es damit zur nachhaltigen Wertanlage, die unbestreitbar zugleich auch ästhetischen Wert und Charme besitzt. So kam der 11 CV nach Korschenbroich zu Bernd Geuthe: „So eine komplette Wiederherstellung ist aufwändig, besonders bei Citroën, wo die Historienpflege vergleichsweise vernachlässigt ist. Ich musste mir erst ein Netzwerk an Fachlieferanten und Insider-Adressen in Frankreich, Deutschland, Belgien aufbauen, um an die Original Ersatzteile zu kommen.“ Bis aus den Motorfragmenten wieder ein lauffähiger Motor wurde, die Karosserie gesandstrahlt und lackiert war, die Fahrzeugholme geöffnet und von innen verzinnt waren und vieles, vieles mehr, vergingen gut drei Jahre.