„Rauhe Kost“ im Museumsdorf

Kurz vor Toresschluss tischt das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck schon traditionell seinen Besuchern noch die „Rauhe Kost“ auf. Am Sonntag, 24. Oktober werden die Herde in den Küchen des Museumsdorfes angeheizt. Dann kochen die Museumsmitarbeiterinnen die Alltagskost der Albbauern der vergangenen Jahrhunderte. Natürlich können die Museumbesucher an allen Kochstellen diese Speisen kosten. Da geht Geschichte gleichsam durch den Magen. So gibt es ab 11.30 Uhr etwa das berüchtigte „Habermus“ oder „schwarze Mus“ oder eine (nicht allzu) dünne Brotsuppe und das leckere „Rietemer Gmootz“ zu probieren. Wen es lieber zu dem berühmten Zichorienkaffee und gedämpften „Erdäpfel“ oder zu „Straubeze“, „Holdermus“ und zum „rauen Linsengerstbrot“ mit einem Glas Most zieht, der kann auch diese früher alltäglichen Speisen versuchen.
Bis weit ins 19. Jahrhundert, ja selbst bis ins 20. Jahrhundert hinein, gab es für einen Großteil der ländlichen Bevölkerung meist wenig zu essen. Und das Wenige, was es gab, war kaum abwechslungsreich. Brei und Kraut, Käse und Brot, später dann auch Kartoffeln waren die wichtigsten Nahrungsmittel, eine recht „raue Kost“ auf der „rauen Alb“.
Alljährlich kommen viele Museumsfans, um mal wieder diese althergebrachten Speisen zu probieren und dabei auch in Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugendzeit zu schwelgen. Die „Kids“ von heute können dabei recht schmackhaft die Unterschiede auf dem Speiseplan zur heutigen Zeit kennen lernen und eben nicht nur aus Erzählungen erfahren, was die Mütter und Großmütter in früheren Zeiten in den Dörfern unserer Region auf den Tisch brachten. Und die Rezepte für diese alten Gerichte gibt es im Museum gratis dazu.
Mehr dazu auch beim Info-Service des Museums unter Tel. 07461/926 3205 sowie auch im Internet unter www.freilichtmuseum-neuhausen.de.