reskap Windwerte: Polen fordert Europäische Energieunion

Wiesloch, 26.06.2014. Polen traut sich was. So fordert der
polnische Botschafter bei der Europäischen Union, Marek
Prawda die Einführung einer europäischen Energieunion, um
die starke Abhängigkeit Europas von Russland zurück zu
drängen. In einem Interview gegenüber dem Deutschlandfunk
sagte der Diplomat: „Wir haben lange Zeit Russland als ein
künftiges Mitglied der europäischen Wertegemeinschaft
betrachtet“, hieran beständen nun Zweifel.

Auch der polnische Ministerpräsident Donald Tusk findet im
Zusammenhang mit der Ukraine-Krise deutliche Worte und
spricht vom Gas als moderner Waffe. Gleichzeitig bietet Polen
an, via Schubkraftumkehr über die „Gazprom-Pipeline“ Erdgas
von Polen aus in die Ukraine zu liefern. Noch im Herbst will
sich die Slowakei anschließen.

„Wie einige andere Länder auch warnt Polen von einer starken
russischen Energieabhängigkeit und fordert zum einen eine
europäische Energieunion, zum anderen den Ausbau einer
unabhängigen Energieversorgung, was letztendlich nur durch
die regionale Gewinnung möglich ist“, erklärt Michael Bauer
als Geschäftsführer der reskap-Unternehmensgruppe. reskap
investiert in Projektentwicklungen von Windkraft in Polen,
einen Bereich der in den kommenden Jahren deutlich wachsen
soll.

Derweil erteilt Energiekommissar Günther Oettinger den
polnischen Europaplänen eine Abfuhr, so beispielsweise
gegenüber der Bündelung der europäischen Interessen im
Hinblick auf einen gemeinsamen Gaseinkauf. „Einen politisch
verfügten Einheitspreis wird es mit mir nicht geben“, sagte er
gegenüber der renommierten Frankfurter Allgemeinen
Zeitung.

Die polnischen Vorschläge sind dennoch zu überlegen.
Beschreiben sie doch nur, was derzeit ohnehin schon gang
und gäbe ist. Derzeit produziert Deutschland zwar so viel
Ökostrom wie noch nie, die Kohlekraftwerke laufen dennoch
auf vollen Touren und liefern ihre Energie eben in
Anrainerstaaten. Mit dem Ergebnis, dass Deutschland im
Hinblick auf seine CO2-Bilanz nicht eben gut dasteht. „Ein
ähnliches Problem hat Polen“, so der reskap-Geschäftsführer
Michael Bauer. Zwar liefen die polnischen Kohlekraftwerke
noch mit voller Power, aber mit einem erschreckend großen
Kohlendioxydausstoß und zudem mit einem sehr geringen
Wirkungsgrad.

„Alternativen müssen her“, so der reskap-Chef. Polen will
hierzu seinen Anteil an regenerativer Energie bis 2020 auf
europäisches Niveau bringen, möchte Schiefergas erschließen,
selbst über Kernenergie denkt man nach. Letzteres halten
viele jedoch für unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund sind
Überlegungen einer europäisch geordneten Energiewirtschaft
durchaus berechtigt.

Derzeit geht Polen mit vielen kleinen Schritten in die richtige
Richtung. Der Erschließung von Windparkflächen steht zumeist
wenig Gegenwind entgegen. Die infrastrukturellen
Voraussetzungen sollen sukzessive ausgebaut werden. Das
erweist sich als Vorteil gegenüber Deutschland, denn hier
mussten regenerative Energien in eine bestehende
Infrastruktur eingebunden werden, die von einer
konventionellen Energiewirtschaft geprägt ist.

Selbst für Privatinvestoren ergeben sich durch die polnische
Entwicklung Chancen. Beim Angebot reskap Windwerte
beispielsweise investiert man in eine größere
Projektentwicklung in der Nähe der Hafenstadt Stettin. Im
Rahmen einer kurzen Laufzeit sollen attraktive Renditen
erwirtschaftet werden.