Für die USA war es kein \“Tag der Befreiung\“ sondern eher ein Tag der Isolation. Ganz sicher war es ein Tag der Zerstörung, denn mit den massiven Zöllen, mit denen US-Präsident Donald Trump die Welt überziehen will, beendet er abrupt die Ära des Freihandels – zumindest für sein eigenes Land. Die immensen Folgen eines drohenden Handelskrieges werden auch die Amerikaner zu spüren bekommen. Zudem dürften die Maßnahmen politische Folgen haben. Denn die wirtschaftlichen Konflikte befeuern den Prozess der Entfremdung zwischen den USA und ihren Verbündeten. Die EU sollte zwar weiterhin den Dialog suchen, aber auch zu einer harten Gegenreaktion bereit sein, um Druck aufzubauen. Vor allem aber gilt es, den Handel mit anderen Partnern zu stärken. Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten in Lateinamerika, mit Kanada oder Indien könnten dazu beitragen, die Verluste wettzumachen und letztlich sogar dazu führen, dass Europa gestärkt aus dem Handelskonflikt hervorgeht. Dasselbe könnte China gelingen. Den USA wiederum droht der Weg in eine Rezession und eine deutliche Preissteigerung. Die wäre vor allem für die Wähler der Republikaner schmerzhaft, die im Schnitt über ein geringeres Haushaltseinkommen verfügen. Seine eigenen Anhänger dauerhaft zu verärgern, kann sich aber auch Donald Trump nicht leisten.
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